Kölner Buden

Kölner Buden

Alternative Wohnformen in Köln

Vor einiger Zeit besuchte ich in Köln einen Freund, der in einem alten Kiosk wohnt und dort Ausstellungen in seinen zwei großen Schaufenstern organisiert. Durch den ungewöhnlichen Wohnraum fasziniert, gingen mir plötzlich mehrere außergewöhnliche Wohnungen, die ich in Köln kannte – und welche teilweise auch durch Freund*innen bewohnt werden – durch den Kopf. Es ent- stand die Idee, diese zu dokumentieren und mich auf die Suche nach weiteren alternativen Wohnformen zu machen.

Die vorgestellten Wohnformen sind keine Wohnungen im herkömmlichen Sinn, also beispielsweise drei Zimmer, Küche, Diele, Bad. Es sind Wohnprojekte, die weit über die Anforderungen einer üblichen Wohnung hinaus gehen. Sie dienen nicht nur als Rückzugsraum, sondern gleichzeitig als Treffpunkt (kreativer Menschen), Atelier, Werkstatt, Galerie, Büro, Veranstaltungsort. Und obwohl es private Räume sind, fungieren sie somit von Zeit zu Zeit auch als öffentliche Plätze. Manche dieser Projekte existieren nun schon einige Jahre und auf meiner Suche entdeckte ich immer mehr davon: Es gibt die verschiedensten Wohnformen,
von der Atelierwohnung über Bauwagenplätze bis hin zum Holzhaus mitten im Wald. Die Grundmotivation ist so unterschiedlich wie die Bewohner*innen: Manche versuchen Wohnen und Arbeiten zu verbinden, andere suchen günstigen Wohnraum, Gemeinschaft, einen Ort, um Konzerte, Ausstellungen oder Veranstaltungen zu realisieren oder sich künstlerisch auszutoben. Andere Beweggründe sind, sich mit viel Natur zu umgeben, sich zu reduzieren oder zu expandieren. Oder vieles davon zugleich.

Doch so verschieden die einzelnen Projekte auch anmuten, ihre Bewohner*innen eint der Gedanke sich in Köln einen kreativen Freiraum zu schaffen was innerhalb einer dicht bebauten homogenisierten Stadtlandschaft oft nicht einfach möglich ist. Dieses Buch soll dazu einladen, die besagten Freiräume zu erkunden, sich in diesen Piratenschiffen und Stadtoasen umzusehen und im zweiten Teil ganz persönliches über die Bewohner*innen zu erfahren. Und vielleicht dient es ja auch als Inspirationsquelle, um das eigene Wohnen zu überdenken…